Wechsel zwischen grafischem und textbasiertem Multiboot-Menü in Windows 11
Meine Geschichte begann, als ich zwischen dem schicken grafischen Boot-Menü mit Icons und hübschen Hintergründen und dem klassischen textbasierten Menü wechseln wollte — das ist nur eine einfache Liste, die man mit Pfeiltasten durchsucht. Vielleicht stehst du vor dem gleichen Dilemma: Bevorzugst du Klicken statt Tippen oder umgekehrt? Eines ist klar: Es ist kein einfacher Knopfdruck. Ich habe Stunden damit verbracht, BIOS-Optionen zu durchstöbern, mit bcdedit herumzuspielen und unzählige Neustarts gemacht, bis ich es endlich richtig konfiguriert hatte.
Was ist der Unterschied eigentlich?
Der große Unterschied liegt darin, wie das Menü aussieht und wie du damit interagierst. Das grafische Multiboot-Menü ist das Augenschmankerl — Symbole, Hintergrundbilder, vielleicht sogar kleine Animationen, plus ein Timer für automatisches Booten. Es ist freundlich zur Bedienung und sieht gut aus, vor allem wenn du mehrere Betriebssysteme oder Boot-Einträge hast. Es lässt sich recht einfach über die GUI oder mittels Konfigurationsdateien und BCDEdit anpassen.
Das textbasierte Menü ist der klassische Stil. Nur eine einfache Liste, die du mit den Pfeiltasten durchblätterst. Ohne Schnickschnack, ohne Hintergründe, nur Text. Das ist manchmal schneller, zum Beispiel wenn dein System keine besonderen Grafikeffekte benötigt, und es erleichtert auch die Fehlersuche. Bei älteren ASUS-Systemen war dieses Menü irgendwo im BIOS versteckt, technisch wird es aber heute über die Windows-Boot-Konfiguration gesteuert.
So schaltest du zum grafischen Boot-Menü?
Hier wurde’s bei mir tricky. Zuerst brauchst du eine erhöhte Eingabeaufforderung (Command Prompt mit Administratorrechten). Das bedeutet: Mit der rechten Maustaste auf das Start-Menü klicken, „Eingabeaufforderung“ eingeben, dann als Administrator ausführen wählen. Alternativ kannst du auch Strg + Shift + Enter drücken, nachdem du „cmd“ eingegeben hast. Es erscheint die UAC-Abfrage — einfach zustimmen.
Wenn das geöffnet ist, gib diesen Befehl ein:
bcdedit /set {current} bootmenupolicy standard
Diese Zeile schaltet Windows auf die „Standard“-Boot-Menü-Politik um, also auf das grafische Menü. Man kann sich das vorstellen wie einen Moduswechsel beim Bootloader. Nach Ausführung dieses Befehls, einen Moment warten und dann neu starten (Entweder per Shift + Neustart vom Anmeldebildschirm oder normal). Beim nächsten Hochfahren solltest du das hübsche Menü mit Icons und Hintergründen sehen.
Hinweis: Manchmal übernimmt Windows die Änderung nicht sofort oder startet im alten Stil. Falls das passiert, den Befehl nochmal ausführen oder überprüfen, ob der Wert bootmenupolicy richtig gesetzt ist. Außerdem solltest du auf BIOS/UEFI-Einstellungen achten, da dort manchmal Steuergrößen wie Secure Boot, Schnellstart oder CSM den Boot-Menü-Style beeinflussen. Bei älteren Systemen fand ich diese Optionen oft im Boot– oder Sicherheits-Menü im BIOS, manchmal versteckt hinter mehreren Ebenen. Wenn es nicht klappt, lohnt ein Blick dorthin.
Zurück zum plain text Menü wechseln
Wenn du das klassische Textmenü bevorzugst, gib einfach diesen Befehl ein:
bcdedit /set {current} bootmenupolicy legacy
Damit wird alles wieder in den DOS-Style zurückgesetzt: Keine Grafiken, nur eine einfache Liste, die du mit Pfeiltasten auswählst. Nach dem Neustart erscheint diese Textliste beim Booten. Es ist im Grunde nur ein Umschalten in den BCD-Einstellungen. Es ist immer ratsam, vorher eine Sicherheitskopie deiner BCD anzulegen, falls mal etwas schiefgeht. Das kannst du so machen:
bcdedit /export C:\backup_bcd
Falls Windows die Änderung vergisst oder es Probleme gibt, kannst du die Sicherung wiederherstellen:
bcdedit /import C:\backup_bcd
Wichtig ist, dass du die Eingabeaufforderung immer als Administrator startest. Sonst funktionieren die Befehle nicht oder du erhältst Fehler.
Weitere Tipps, die mir geholfen haben
- Immer vorher eine Backup-Kopie der BCD erstellen — spart Kopfschmerzen, falls etwas schiefgeht.
- Wenn das Menü sich nicht ändert, nochmal prüfen, ob der Befehl mit Administratorrechten ausgeführt wurde. Das
{current}
-ID ist meist in Ordnung, du kannst aber auch alle Einträge mitbcdedit /enum
auflisten. - Manchmal helfen auch ein Neustart oder das Zurücksetzen der BIOS/UEFI-„Boot“-Einstellungen (wie Secure Boot oder UEFI-Modus), um alles auf den gewünschten Stand zu bringen.
Die Sache ist nicht super fancy oder perfekt — manchmal fühlt man sich, als würde man ins Blaue hinein raten. Gerade bei OEM-Systemen, die bestimmte Optionen verstecken oder sperren, ist es nicht immer einfach. Aber nach ein bisschen Trial-and-Error funktioniert es für mich inzwischen so, wie ich es will. Ich wollte das hier einfach teilen, falls jemand anderes nachts noch auf der Suche ist.
Fazit
Der Vorgang ist nicht ganz so simpel wie ein Knopfdruck, aber wenn man den Dreh raus hat, ist es gut machbar. Wichtig: Erst eine Sicherheitskopie der BCD, die Befehle als Administrator ausführen und bei BIOS/UEFI die Einstellungen prüfen, falls Probleme auftreten. Ich hoffe, das hilft weiter — bei mir hat es lange gedauert, bis alles lief, inzwischen mag ich das grafische Menü sogar lieber, aber das Textmenü bleibt als Backup bestehen. Mit ein bisschen Feintuning kann man den Bootloader so anpassen, dass er perfekt passt. Für alle, die sich gern damit beschäftigen: Es lohnt sich, den eigenen Boot-Prozess zu personalisieren.
Viel Erfolg und happy Booten!