Umgang mit unverschiebbaren Dateien beim Verkleinern eines Volumes in Windows 11
Hier bin ich dann auf die Nase gefallen – beim Versuch, eine Partition in Windows 11 zu verkleinern, stieß ich immer wieder auf eine Hürde: Das System meldete, dass unverschiebbare Dateien im Weg seien. Falls Sie sich darin wiedererkennen, sind Sie nicht allein. Die integrierte Funktion Volume verkleinern macht Probleme, wenn Windows die Systemdateien nicht einfach verschieben kann. Dazu gehören beispielsweise hiberfil.sys
, pagefile.sys
oder Wiederherstellungspunkte, die sich hartnäckig gegen eine Bewegung wehren und so eine weitere Verkleinerung verhindern. Diese Dateien sind in der Regel durch Windows gesperrt, um die Stabilität des Systems zu gewährleisten. Wenn Sie jedoch Speicherplatz freimachen möchten – etwa für ein Upgrade oder zur größeren Ordnung im System – können diese Sperren zur Hindernis werden.
Warum blockieren unverschiebbare Dateien die Volumenverkleinerung?
Der Grund ist einfach: Windows sperrt diese Dateien sozusagen wie Anker. Dateien wie hiberfil.sys
(der Ruhezustandsdatei), pagefile.sys
(virtueller Arbeitsspeicher) und Wiederherstellungspunkte sind in der Regel als unverschiebbar markiert. Sie sind essenziell, damit Windows reibungslos läuft oder das System im Falle eines Problems wiederhergestellt werden kann. Daher platziert Windows sie an festen Orten – manchmal in Sektoren oder Bereichen der Festplatte, die kaum verschoben werden können. Im MFT (Master File Table) werden sie als „nicht verschiebbar“ gekennzeichnet, um Korruption oder Stabilitätsprobleme zu vermeiden. Besonders ärgerlich ist das nach Windows-Updates oder wenn Funktionen wie Ruhezustand und Systemwiederherstellung aktiviert sind, da sie diese Dateien automatisch erstellen.
Ich habe das selbst erlebt: Nach Aktivierung des Ruhezustands oder dem Erstellen eines Wiederherstellungspunkts war ein Verkleinern der Partition plötzlich unmöglich, weil diese Dateien partout nicht verschoben werden konnten. Manchmal liegen sie sogar offen sichtbar herum, vom System geschützt, und man erkennt kaum, wie man sie freimachen könnte, ohne vorher einige Vorbereitungen zu treffen.
Hibernation deaktivieren, um Speicherplatz freizugeben
Der größte Aha-Moment war für mich, den Ruhezustand abzuschalten. Denn hiberfil.sys
kann, je nach RAM-Größe, mehrere Gigabyte Platz beanspruchen und war bei mir die Hauptblockade beim Verkleinern. Das Deaktivieren des Ruhezustands löscht diese Datei vollständig – eine schnelle Lösung. Danach konnte ich das Volume leichter verkleinern und es half auch bei anderen Dateien, die sich gegen eine Verschiebung sperrten.
So habe ich es gemacht: Ich öffnete die Eingabeaufforderung (Suche „cmd“, Rechtsklick, „Als Administrator ausführen“) und gab folgendes ein:
powercfg /h off
Dieser Befehl schaltet den Ruhezustand aus und löscht hiberfil.sys
. Manchmal ist ein Neustart notwendig, um die Datei endgültig verschwinden zu lassen, aber sobald sie weg war, wurde der benötigte Speicherplatz frei. Beachten Sie: Wenn Ihr System Hybrid-Schlafen nutzt oder Sie die Schnellstartfunktion aktiviert haben, sollten Sie außerdem Schnellstart in Systemsteuerung > Energieoptionen deaktivieren. Das liegt daran, dass der Schnellstart den hybridenShutdown wieder aktiviert und dadurch die Dateien wie das Hiberfil wieder im System verbleiben.
Den Pagefile (virtuellen Arbeitsspeicher) ausschalten
Als Nächstes habe ich den Pagefile (pagefile.sys
) geprüft – also den virtuellen Arbeitsspeicher. Windows verwaltet diese Datei automatisch, aber sie kann sehr groß werden und ist in der Regel an festen Plätzen fixiert, um die Systemstabilität zu gewährleisten. Für die Verkleinerung des Volumes war es notwendig, den Pagefile zu deaktivieren.
So bin ich vorgegangen: Rechtsklick auf
Nach dem Neustart war die pagefile.sys
weg, und der Sperrmechanismus für dieses Laufwerkssegment war aufgehoben. Bedenken Sie aber: Das Deaktivieren des Pagefiles kann die Systemleistung beeinträchtigen und auch Einfluss auf Absturz-Dumps haben. Es empfiehlt sich daher, es nach der Größenanpassung wieder zu aktivieren, also die gleichen Einstellungen wieder auf Systemverwaltet umzustellen.
Systemschutz ausschalten, um Wiederherstellungspunkte zu entfernen
Wiederherstellungspunkte – also Snapshots des Systems – können ebenfalls viel Platz beanspruchen und die Verkleinerung verhindern. Ich habe vorsorglich den Systemschutz vorübergehend deaktiviert, um alle vorherigen Wiederherstellungspunkte zu entfernen und so den Sperrbereich zu lösen. Das bedeutet allerdings auch: Ich verliere alle bereits vorhandenen Wiederherstellungspunkte. Für mich war das ein fairer Kompromiss, um die gewünschte Größe zu erreichen.
So habe ich es gemacht: Über Systemsteuerung > System und Sicherheit > System ging ich zu Schutz des Systems. Dort wählte ich den betreffenden Laufwerk (meist C:), klickte auf Konfigurieren und aktivierte Systemschutz deaktivieren. Dann alles bestätigen und den PC neu starten. Das löscht die Wiederherstellungspunkte und schafft freien Raum, aber Sie sollten wissen: danach gibt es keine einfache Rückfalloption mehr, außer Sie aktivieren den Schutz erneut.
Tools von Drittanbietern – Für die Profis unter den Hackern
Wenn die eigenen Windows-Tools beim Verkleinern zicken, kann ein Blick auf Drittanbieter-Partitionierer oft Abhilfe schaffen. Programme wie EaseUS Partition Master, MiniTool Partition Wizard oder Paragon Partition Manager greifen direkt in die Partitionstabelle ein und sind nicht an die Windows-Beschränkungen gebunden. Sie können häufig auch unverschiebbare Dateien verschieben oder verkleinern – zumindest in den kostenlosen Versionen, die das unterstützen.
Wichtig: Vorher unbedingt alles sichern, denn bei solchen Aktionen besteht immer Risiko. Es empfiehlt sich, ein Abbild der Festplatte zu erstellen oder eine System-Image-Backup zu machen. Dann folgt man den Anweisungen des Programms: Partition auswählen, Größe anpassen, Änderungen anwenden. Das Programm fordert meist einen Neustart und benötigt etwas Zeit. Geduld ist hier gefragt – unterbrechen Sie den Vorgang nicht, sonst riskieren Sie Datenverlust oder Beschädigungen an der Partition.
Hinweis:
- Daten immer vorher sichern — Festplattenoperationen sind riskant!
- Stellen Sie sicher, dass das Tool die Partitionstypen versteht, die Sie bearbeiten möchten.
- Führen Sie nach der Größenänderung eine vollständige Festplattenprüfung durch, um Fehler zu vermeiden.
Notlösung: Windows neu installieren oder Festplatte komplett neu aufsetzen
Wenn alles andere scheitert und Sie endgültig eine saubere, flexible Lösung suchen, bleibt die Neuinstallation von Windows die letzte Option. Eine frische Installation erlaubt es, die Partitionen genau nach Wunsch zu erstellen, ohne sich mit den störrischen Dateien herumzuschlagen. Aber: Wichtig! Vorher alle Daten sichern, Installationsmedien erstellen und sich auf einen Re-Setup vorbereiten.
Während der Windows-Installation können Sie vorhandene Partitionen löschen und nach Bedarf neue anlegen. Das ist die letzte Option bei hartnäckigen Festplattenproblemen, garantiert aber eine saubere und freie Platte – ohne unverschiebbare Dateien, die den Resize-Versuch blockieren.
Fazit
Kurz gesagt: Wenn Sie versuchen, in Windows 11 eine Partition zu verkleinern und dabei durch unverschiebbare Dateien blockiert werden, sollten Sie zunächst Hibernation und Pagefile deaktivieren, danach vielleicht auch den Systemschutz. Falls das nicht reicht, helfen Drittanbieter-Tools. Und als letzte Maßnahme bleibt nur die Neuinstallation – vorher alles sichern! Diese Schritte haben bei mir letztlich den Weg freigemacht. Es war zwar eine nervige Erfahrung, aber jetzt klappt es.
Ich hoffe, dieser Leitfaden hilft Ihnen weiter – es hat bei mir viel Zeit und Frust gekostet, bis ich das alles raus hatte. Viel Erfolg und vielleicht ersparen Sie sich ja den nächtlichen Ärger, indem Sie einfach auf diese Tipps zurückgreifen.