Mein Weg zur effizienten Massenumbenennung in Windows 11 – nachdem ich stundenlang vor dem Bildschirm gehockt habe
Das kommt dir bestimmt bekannt vor — wenn du schon einmal versucht hast, in Windows 11 eine Reihe von Dateien oder Ordnern auf einmal umzubenennen, weißt du, dass das nicht gerade intuitiv gestaltet ist. Klar, das Kontextmenü mit „Umbenennen“ ist okay für eine oder zwei Dateien, aber bei Dutzenden oder Hunderten? Da wird’s nervig. Ich habe ewig verschiedene Methoden ausprobiert, bis ich eine gefunden habe, die wirklich funktioniert. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps mit dir.
Der gewohnte Weg – Dateien einzeln umbenennen
Die klassische Methode: Rechtsklick, „Umbenennen“ wählen oder F2 drücken. Dann den neuen Namen eingeben. Funktioniert gut für einzelne Dateien. Für mehrere Dateien hintereinander ist das allerdings umständlich, weil nur die letzte Änderung übernommen wird – also kein Pattern oder einheitlicher Prefix/Suffix möglich. Das war schon der erste Knackpunkt: Massenumbenennen ist damit nicht native supported.
Mehrere Dateien gleichzeitig mit Text versehen (zunächt nur begrenzt)
Wenn du mehrere, zum Beispiel zehn Dateien, markierst und „Umbenennen“ auswählst, kannst du einen Text eingeben, der dann automatisch mit einer Nummerierung versehen wird, wie z.B. „Episode (1)“, „Episode (2)“ usw. Das ist schon praktisch, wenn du die Nummerierung magst. Aber was, wenn du nur einen festen Prefix oder Suffix möchtest – ohne nachträgliche Nummern? Das ist umständlich.
Ich habe zum Beispiel versucht, alle Episoden zu markieren und „MeineSerie “ als neuen Namen einzugeben, dann Enter zu drücken. Windows hat dann nur den letzten ausgewählten Eintrag auf „MeineSerie“ umbenannt und die anderen Dateien mit Nummern versehen. Das klappt in manchen Fällen, ist aber nicht ideal, wenn man exakt Kontrolle über die Dateinamen haben möchte, ohne Nummern in Klammern.
Ich bin auf PowerShell gestoßen – der praktische Umweg
Hier wurde es spannend. Wenn du dich mit Kommandozeilen auskennst, ist PowerShell dein Freund. Öffne sie, indem du im Explorer in den Ordner gehst, die Adresszeile anklickst, „powershell
“ eingibst und Enter drückst. Oder: Shift + Rechtsklick auf den Ordner und „PowerShell-Fenster hier öffnen“ auswählen. Je nach Windows-Version oder Herstelleranpassungen kann das Menü unterschiedlich aussehen, damit musst du manchmal ein bisschen experimentieren.
Zum Beispiel, um allen Dateien einen Prefix hinzuzufügen, lief folgende Befehlskette:
Get-ChildItem -File | Rename-Item -NewName { "MeineSerie " + $_.Name }
Das hat „MeineSerie “ direkt vor den Dateinamen gesetzt. Allerdings: Bei Dateien mit Endung (z.B. .jpg, .pdf) wird die Extension mit umbenannt, was problematisch sein kann. Für sauberere Ergebnisse nutze ich eine genauere Variante:
Get-ChildItem -File | ForEach-Object {
$name = $_.BaseName
$ext = $_.Extension
Rename-Item $_.FullName -NewName ("MeineSerie " + $name + $ext)
}
Das sorgt dafür, dass die Erweiterung erhalten bleibt, und nur der Dateiname um das Prefix erweitert wird. Besonders hilfreich bei Fotos oder Dokumenten.
Wenn du das in Unterordnern oder mehreren Verzeichnissen machen willst, kannst du den Pfad in Get-ChildItem
anpassen oder das Script in jedem Ordner ausführen – achte nur darauf, keine verschachtelten Inhalte unbeabsichtigt zu beeinflussen.
Suffixe hinzufügen – wie „_2024“ – mit dem gleichen Trick
Gleiches Prinzip, wenn du am Ende der Dateinamen noch etwas anhängen möchtest. Markiere die Dateien, drücke F2 und tippe den neuen Suffix ein. Das Problem: Die native Windows-Umbenennung führt bei Massenänderungen nicht automatisch zu Suffixen vor der Extension, ohne Skripte. Hier hilft wieder PowerShell:
Get-ChildItem -File | ForEach-Object {
$name = $_.BaseName
$ext = $_.Extension
Rename-Item $_.FullName -NewName ($name + "_2024" + $ext)
}
Das fügt „_2024“ direkt vor die Erweiterung – funktioniert gut, um Dateitypen sauber zu lassen. Solche kleinen Skripte haben mir viel Zeit erspart.
Reihe an Nummern – der „heilige Gral“
Das ist der große Knackpunkt. Windows hat bei der sequenziellen Umbenennung keine komfortable Lösung. Man kann nur die erste Datei manuell umbenennen und dann mit Tab weitergehen – bei großen Mengen wird das schnell mühsam.
Abhilfe schafft hier das kostenlose Tool PowerToys von Microsoft, speziell die Funktion PowerRename. Nach der Installation erscheint sie im Rechtsklick-Menü bei mehreren ausgewählten Dateien, wenn du „PowerRename“ wählst.
Erste Schritte mit PowerRename
- Wähle deine Dateien in Explorer aus.
- Rechtsklick → PowerRename.
- Im Fenster kannst du Muster eingeben, z.B. „Foto“, und eine Sequenz hinzufügen. Es gibt eine Checkbox für Add sequence – dort kannst du Startwert und Nummernpadding einstellen (z.B. 001, 002 usw.).
Manchmal braucht es ein bisschen Probieren, bis das Muster passt – besonders bei Dateinamen mit bereits enthaltenen Zahlen oder Sonderzeichen. Wenn es einmal richtig eingestellt ist, läuft alles automatisiert – viel komfortabler als eigene Skripte.
Fazit – Massenumbenennen geht zwar noch besser, aber mit ein bisschen Geduld klappt’s
Auch wenn Windows 11 noch keine perfekt integrierten Tools für die intelligente Massenumbenennung bietet, macht eine Mischung aus PowerShell, PowerRename und Geduld vieles möglich. Es ist zwar ziemlich umständlich, aber sobald man den Dreh raus hat, ist es deutlich angenehmer. Es nervt zwar, wie viele Schritte notwendig sind, aber mit ein bisschen Übung lässt sich diese Hürde gut nehmen.
Mein Tipp: Immer genau überprüfen, was nach dem Batch-Prozess geändert wurde – vor allem bei wichtigen Dateien wie Videos oder Dokumenten. Und vorher eine Sicherung machen oder die Dateinamen nochmal kontrollieren, denn einmal geändert, lässt sich das kaum wieder rückgängig machen, ohne jede einzelnen Schritt zu wiederholen.
Hoffe, diese Tipps helfen dir, ein nervenaufreibendes Wochenende zu sparen. Mir hat es viel Zeit gekostet, eine zuverlässige Methode zu finden. Viel Erfolg und immer schön die Skripte vor dem Ausführen noch einmal durchsehen!