Wenn in DaVinci Resolve der Fehler „Medien offline“ auftritt, liegt das normalerweise daran, dass die Software die ursprünglichen Quelldateien einfach nicht mehr finden kann. Alle Clips in Ihrer Timeline und Ihrem Medienpool werden rot – ziemlich ärgerlich, besonders wenn Sie nichts absichtlich verschoben oder umbenannt haben. Manchmal liegt es daran, dass die Dateien in einen anderen Ordner verschoben oder umbenannt wurden oder vielleicht auf einem externen Laufwerk gespeichert sind, das nicht angeschlossen ist. In anderen Fällen ist es das Format oder der Codec, der Probleme verursacht, besonders wenn Sie mit nicht unterstützten Formaten wie 10-Bit H.265 (HEVC) oder AV1 arbeiten. Diese Dateien benötigen Resolve Studio zur Hardware-Dekodierung, und wenn Sie die kostenlose Version verwenden, lassen sie sich möglicherweise einfach nicht laden. Auch ein beschädigter Render-Cache kann diese Fehler verursachen, besonders wenn Cache-Dateien beschädigt werden oder veralten. Daher kann das Löschen dieser Caches manchmal den einen oder anderen merkwürdigen Fehler beheben.
Da DaVinci Resolve sehr empfindlich auf Dateipfade und -formate reagiert, kann es viel Ärger ersparen, wenn man weiß, wie man Offline-Clips schnell repariert. Normalerweise empfiehlt es sich, zuerst Folgendes zu versuchen: Dateien neu zu verknüpfen oder neue Timelines zu erstellen. Manchmal hilft es, das Filmmaterial in ein benutzerfreundlicheres Format zu transkodieren. Das ist zwar etwas aufwendig, lohnt sich aber, wenn alles wieder reibungslos laufen soll.
1. Fehlenden Clip neu verknüpfen oder ersetzen
Dies ist wahrscheinlich die häufigste Lösung. Resolve merkt sich, wo sich Ihre Medien befinden. Wenn Sie eine Datei nach dem Import verschieben oder umbenennen, geht sie verloren. Um dies zu beheben, müssen Sie Resolve lediglich mitteilen, wo sich der Clip jetzt tatsächlich befindet. Beim erneuten Verknüpfen verweist Resolve im Wesentlichen wieder an die richtige Stelle.
- Öffnen Sie Resolve, gehen Sie zu Ihrem Medienpool und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Clip, der als offline angezeigt wird. Manchmal wird daneben ein kleines Warnsymbol angezeigt.
- Wählen Sie im Menü „Ausgewählte Clips erneut verknüpfen“. Daraufhin wird ein Dateibrowserfenster geöffnet.
- Navigieren Sie zu dem Ordner, in dem die Datei jetzt gespeichert ist. Wenn Sie nicht sicher sind, wo, wurde möglicherweise das gesamte Laufwerk getrennt oder umbenannt? Wählen Sie besser den übergeordneten Ordner oder Laufwerksbuchstaben aus – Resolve führt eine Schnellsuche durch.
- Wenn Resolve einen Fehler wie „Clip konnte nicht gefunden werden“ ausgibt, klicken Sie auf „Schließen“ und führen Sie den nächsten Schritt aus.
- Klicken Sie im Fenster „Neu verknüpfen“ auf „Suchen“ und lassen Sie Resolve alle Unterordner rekursiv durchsuchen. Manchmal fühlt sich dieser Schritt wie ein Schuss ins Blaue an, aber beim zweiten oder dritten Versuch funktioniert es.
- Wenn der Clip einen anderen Namen hat oder Sie das Original verlegt haben, können Sie auch „ Ausgewählte Clips ersetzen“ wählen. Suchen Sie einfach eine Sicherungskopie, die den ursprünglichen Spezifikationen entspricht – Dauer, Auflösung, Codec. Achtung: Nicht übereinstimmende Clips können später zu Synchronisierungsproblemen führen. Wählen Sie daher nicht einfach aus praktischen Gründen eine andere Auflösung oder Bildrate.
Profi-Tipp: Organisieren Sie Ihre Medien und benennen Sie Dateien nicht mitten im Projekt um, es sei denn, Sie verknüpfen sie sofort neu. Strukturieren Sie Ordner nach Möglichkeit vorher neu, um sich spätere Probleme zu ersparen.
2. Erstellen Sie eine neue Zeitleiste
Manchmal wird Ihre Timeline beschädigt – insbesondere, wenn Resolve häufig abstürzt oder Sie viele seltsame Plugins oder Effekte mischen. Das Erstellen einer neuen Timeline kann helfen, die Verknüpfungen wiederherzustellen. Es ist wie ein Neustart des Computers, nur für Ihre Projektdatei.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die aktuelle Zeitleiste im Medienpool und wählen Sie „ Neue Zeitleiste mit ausgewählten Clips erstellen“.
- Geben Sie dem Projekt einen neuen Namen und entscheiden Sie, ob Sie Ihre aktuellen Projekteinstellungen beibehalten möchten. Aktivieren Sie dazu die Option „Projekteinstellungen verwenden“. Andernfalls passen Sie das Projekt an Ihren Arbeitsablauf an.
- Nach der Erstellung können Sie die Funktion „Zerlegen vor Ort“ verwenden. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die neue Zeitleiste und wählen Sie „Zerlegen vor Ort → Nur Clips verwenden“. Dadurch werden alle Clips wieder in die Zeitleiste eingefügt, und manchmal werden die Verknüpfungsprobleme behoben. Aber Vorsicht: Komplexe Elemente wie Fusionseffekte oder verschachtelte Zeitleisten werden dabei möglicherweise nicht unterstützt.
Beachten Sie: Duplizieren Sie immer Ihre Zeitleiste, bevor Sie mit der Zerlegung herumspielen – das hat mich schon ein paar Mal gerettet, wenn die Dinge drunter und drüber liefen.
3. Hardwarebeschleunigung umschalten
DaVinci Resolve nutzt die GPU-Beschleunigung zur Dekodierung von Formaten wie H.264 und H.265. Wenn Ihr Treiber jedoch unruhig wird oder die GPU Probleme hat, kann die Dekodierung unterbrochen werden, was zu Offline-Fehlern oder abgehackter Wiedergabe führen kann. Durch Aktivieren der Hardwarebeschleunigung kann der Decoder manchmal aktualisiert und das hartnäckige Problem behoben werden.
- Gehen Sie im Menü oben links zu DaVinci Resolve und wählen Sie dann „Einstellungen“ aus.
- Wechseln Sie zur Registerkarte „Dekodierungsoptionen“. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen „H.264/H.265 mit Hardwarebeschleunigung dekodieren“ und klicken Sie anschließend auf „ Speichern“.
- Schließen Sie Resolve und starten Sie es neu. Wenn es dann besser funktioniert, aktivieren Sie das Kontrollkästchen erneut und speichern Sie erneut. Es ist, als würden Sie Ihrer GPU einen schnellen Reset verpassen. Manchmal fühlt es sich wie die magische Lösung an, die tatsächlich funktioniert – manchmal nicht so sehr.
4. Render-Cache deaktivieren
Der Cache von DaVinci unterstützt die Wiedergabe, kann aber bei Beschädigung Ihre Medienlinks durcheinanderbringen und Offline-Fehler auslösen. Durch Deaktivieren des Caches wird Resolve gezwungen, Daten direkt aus den Quelldateien zu laden, was seltsame Störungen beheben kann.
- Gehen Sie zum Wiedergabemenü, bewegen Sie den Mauszeiger über „Render-Cache“ und wählen Sie „Keine“ aus.
- Starten Sie Resolve neu, um alle möglicherweise noch vorhandenen Cache-Dateien zu löschen. Manchmal behebt dies allein hartnäckige Offline-Probleme, insbesondere nach Abstürzen oder unterbrochenen Renderings.
Optionaler Bonus: Filmmaterial in optimierte Medien konvertieren
Wenn Ihr Filmmaterial in einem stark komprimierten Format wie 10-Bit-HEVC vorliegt, sollten Sie es in ein bearbeitungsfreundlicheres Format transkodieren. Dies kann die reibungslose Wiedergabe erheblich verbessern und Offline-Probleme vermeiden, insbesondere auf älteren oder weniger leistungsstarken Geräten.
- Wählen Sie den Clip in Ihrem Medienpool aus und klicken Sie mit der rechten Maustaste. Wählen Sie „Optimierte Medien generieren“.
- Lassen Sie Resolve seine Arbeit erledigen – je nach Cliplänge und Hardware kann es etwas dauern. Danach sollte die Wiedergabe schneller ablaufen und Offline-Fehler, die durch nicht unterstützte Formate verursacht wurden, verschwinden in der Regel.
Zusammenfassung
- Verknüpfen Sie fehlende Medien erneut, indem Sie Resolve auf den aktuellen Dateispeicherort verweisen.
- Erstellen Sie eine neue Zeitleiste, wenn die aktuelle nicht funktioniert.
- Schalten Sie die Hardware-Dekodierung in den Einstellungen um, um GPU-Probleme zu beheben.
- Deaktivieren und löschen Sie den Render-Cache, um beschädigte Cache-Dateien zu entfernen.
- Konvertieren Sie das Filmmaterial bei Bedarf in optimierte Medien, um eine reibungslosere Wiedergabe zu gewährleisten.
Zusammenfassung
Letztendlich liegen Offline-Medien in Resolve meist an fehlerhaften Pfaden oder nicht unterstützten Formaten. Manchmal hilft schon ein erneutes Verknüpfen oder Leeren des Caches. Wenn Sie mit hochauflösendem Filmmaterial arbeiten, kann ein Upgrade auf die Studio-Version viel Ärger ersparen. Hoffentlich beschleunigt dies die Fehlerbehebung und bringt Ihr Projekt ohne großen Aufwand wieder auf Kurs. Denn mal ehrlich: Resolve ist nicht immer unkompliziert, wenn Dinge offline gehen.