Die Aktivierung des Remote Desktop Protocol (RDP) unter Windows 10 ist eine ziemlich einfache Möglichkeit, von einem anderen Gerät auf Ihren PC zuzugreifen. Egal, ob Sie remote arbeiten oder ein Problem beheben, es ist praktisch. Aber hier ist der Haken: Es funktioniert nur unter Windows 10 Pro, Enterprise oder Education. Wenn Sie Windows 10 Home verwenden, können Sie es vergessen – Sie müssten ein Upgrade durchführen, was einige zusätzliche Schritte erfordert. Der gesamte Vorgang umfasst das Aktivieren von RDP in Ihren Einstellungen, das Sicherstellen, dass Ihr Netzwerk und Ihre Firewall so konfiguriert sind, dass sie den Datenverkehr zulassen, und dann die Verwendung eines anderen Geräts, um sich mit der IP-Adresse Ihres PCs zu verbinden. Ehrlich gesagt macht Windows dies manchmal etwas komplizierter als nötig. Stellen Sie sich also darauf ein, etwas zu graben, insbesondere wenn Ihre Verbindung direkt nach der Einrichtung nicht funktioniert. Diese Anleitung führt Sie durch die häufigsten Probleme, die mir begegnet sind, und zeigt Ihnen, wie Sie sie beheben können, damit Sie endlich den Fernzugriff einrichten können.
So aktivieren Sie RDP unter Windows 10
Überprüfen Sie, ob Ihre Windows-Version RDP unterstützt
Dieser Schritt ist entscheidend, da die Funktion bei manchen Setups einfach nicht verfügbar ist. Gehen Sie zu Einstellungen → System → Info und überprüfen Sie Ihre Windows-Version. Wenn es sich um „Windows 10 Home“ handelt, müssen Sie ein Upgrade durchführen – Microsoft macht es Privatanwendern nicht leicht, sich per RDP mit ihren eigenen Rechnern zu verbinden, ohne Workarounds wie Drittanbieter-Apps oder ein Upgrade auf Pro.
In anderen Editionen wie Pro oder Enterprise sind die unterstützten Funktionen standardmäßig enthalten. Wenn Sie in einem Unternehmen oder einer Schule arbeiten, wenden Sie sich bitte an Ihren IT-Beauftragten, da bestimmte Richtlinien den RDP-Zugriff blockieren könnten.
Aktivieren Sie Remotedesktop über das Menü „Einstellungen“
Gehen Sie zu Einstellungen → System → Remotedesktop. Stellen Sie dort den Schalter auf „Ein“.Windows fragt Sie nun nach einer Bestätigung oder schlägt Ihnen vor, die Netzwerkerkennung und Dateifreigabe zu aktivieren. Stimmen Sie dem zu, wenn Sie von anderen Geräten in Ihrem Netzwerk eine Verbindung herstellen möchten. Auf manchen Laptops wird möglicherweise sogar eine Sicherheitswarnung angezeigt, wenn Sie die Option geöffnet lassen. Akzeptieren Sie diese Warnung vorerst, aber achten Sie auf Ihre Sicherheit.
Hinweis: Wenn der Abschnitt „Remotedesktop“ nicht angezeigt wird, fehlen möglicherweise Updates oder Sie verwenden eine eingeschränkte Edition.Überprüfen Sie, ob Ihr Windows vollständig aktualisiert ist ( Einstellungen → Update und Sicherheit → Nach Updates suchen ) und ob Sie eine unterstützte Edition verwenden.
Konfigurieren Sie Ihr Netzwerk und Ihre Firewall
Hier wird es etwas komplizierter. Windows macht es natürlich schwieriger als nötig, daher sollten Sie Ihre Firewall-Einstellungen überprüfen.Öffnen Sie Systemsteuerung → System und Sicherheit → Windows Defender Firewall. Wählen Sie dann „App oder Feature durch die Windows Defender Firewall zulassen“. Stellen Sie sicher, dass „Remotedesktop“ sowohl für private als auch für öffentliche Netzwerke aktiviert ist.
Wenn Sie sich hinter einem Router befinden, müssen Sie möglicherweise zusätzlich TCP-Port 3389 an die lokale IP-Adresse Ihres PCs weiterleiten. Um die IP-Adresse Ihres PCs in Ihrem Netzwerk herauszufinden, öffnen Sie die Eingabeaufforderung und geben Sie ein ipconfig
. Ihre IPv4-Adresse wird angezeigt, beispielsweise 192.168.xxx.xxx. Melden Sie sich anschließend im Admin-Bereich Ihres Routers an und richten Sie die Portweiterleitungsregel für TCP-Port 3389 auf diese IP ein. Das ist zwar etwas mehr Aufwand, aber notwendig, wenn Sie sich über das Internet verbinden möchten – nicht nur über Ihr lokales Netzwerk.
Stellen Sie sicher, dass Ihr PC aktiv und erkennbar bleibt
Das ist etwas seltsam, aber wenn Ihr PC in den Ruhezustand wechselt, kann RDP keine Verbindung herstellen. Gehen Sie daher zu den Energie- und Ruhezustandseinstellungen und stellen Sie Ihr Gerät so ein, dass es während Ihrer Remote-Sitzungen nie in den Ruhezustand wechselt oder den Ruhezustand ganz deaktiviert. Außerdem kann die Netzwerkkarte im Geräte-Manager → Netzwerkadapter manchmal in den Energiesparmodus wechseln, was Remote-Verbindungen beeinträchtigt. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ihren Netzwerkadapter, wählen Sie Eigenschaften und deaktivieren Sie unter Energieverwaltung die Option Computer kann das Gerät ausschalten, um Strom zu sparen.
Tipps für ein reibungsloseres RDP-Erlebnis
- Verwenden Sie für Ihr Windows-Konto ein sicheres Kennwort – der Fernzugriff ist nur so sicher wie Ihre Anmeldedaten.
- Überprüfen Sie Ihre externe IP-Adresse, wenn Sie eine Verbindung über das Internet herstellen – Websites wie whatismyip.com können dabei helfen.
- Testen Sie Ihre Verbindung zuerst lokal (innerhalb Ihres LAN), bevor Sie es über das Internet versuchen.
- Bei manchen Konfigurationen kann die Notwendigkeit einer VPN-Verbindung zusätzliche Sicherheit und Stabilität bieten. Nicht immer notwendig, aber eine Überlegung wert.
- Wenn die Verbindung ständig getrennt wird, versuchen Sie, die Authentifizierung auf Netzwerkebene in den Remotedesktopeinstellungen zu deaktivieren. Dadurch wird die Sicherheit allerdings etwas verringert.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich von meinem Telefon oder einem Mac aus eine Verbindung herstellen?
Ja, laden Sie einfach die Microsoft Remote Desktop App aus dem App Store oder von Google Play herunter. Geben Sie Ihre PC-IP-Adresse und Ihre Anmeldedaten ein, und schon kann es losgehen. Beachten Sie jedoch, dass die Verbindung vom Mac manchmal etwas unzuverlässiger sein kann als die von Windows, insbesondere bei älteren Versionen.
Was passiert, wenn die Verbindung immer wieder abbricht?
Stellen Sie zunächst sicher, dass die Firewall Ihres PCs den eingehenden Port 3389 nicht blockiert. Versuchen Sie, die IP-Adresse Ihres PCs von einem anderen Gerät aus anzupingen oder die telnet [your-ip] 3389
Eingabeaufforderung bzw. PowerShell zu verwenden.Überprüfen Sie außerdem die Portweiterleitungsregeln Ihres Routers, wenn Sie über das Internet verbunden sind. Manchmal kann auch ein Neustart Ihres PCs oder Routers seltsame NAT-Probleme beheben. Windows-Updates oder Netzwerkänderungen können Ihr Setup beschädigen. Halten Sie daher Ihr System auf dem neuesten Stand und überprüfen Sie Ihre Netzwerkkonfiguration.
Ist es sicher, RDP immer aktiviert zu lassen?
Es ist sicherer, RDP nur bei Bedarf zu aktivieren. Ständig geöffnetes RDP kann riskant sein, wenn schwache Passwörter oder Standardeinstellungen verwendet werden. Die Verwendung von VPNs und die Änderung des Standardports (nicht 3389) sorgen für zusätzliche Sicherheit. Halten Sie Ihr System stets auf dem neuesten Stand und achten Sie darauf, wer remote auf Ihren Rechner zugreifen kann.
Zusammenfassung
- Überprüfen Sie Ihre Windows-Edition – nur Pro, Enterprise oder Education unterstützen RDP.
- Aktivieren Sie Remotedesktop in den Systemeinstellungen.
- Konfigurieren Sie Ihre Firewall und Portweiterleitung nach Bedarf.
- Stellen Sie Ihren PC so ein, dass er aktiv bleibt und im Netzwerk erkennbar ist.
- Verwenden Sie sichere Passwörter und achten Sie auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, wenn Sie das Internet nutzen.
Zusammenfassung
Die Einrichtung von RDP unter Windows 10 kann mühsam sein, wenn man mit den Menüs nicht vertraut ist. Ist es aber einmal eingerichtet, ist es ein entscheidender Vorteil für die Remote-Arbeit. Stellen Sie einfach sicher, dass Sie die richtige Version verwenden, aktivieren Sie die Funktion und öffnen Sie die richtigen Ports in Ihrem Netzwerk. Sollte es zunächst nicht funktionieren, führen Sie eine Fehlerbehebung mit Ping-Tests oder Port-Checks durch – Windows versteckt manchmal nützliche Informationen. Hoffentlich erspart dies einigen Ärger und sorgt für einen reibungslosen Fernzugriff.