Hyper-V auf Windows deaktivieren: Ein praktischer Guide
Ich musste letztlich Hyper-V auf meinem Windows-Rechner abschalten, damit andere Virtualisierungstools richtig funktionieren. Die Anleitung klingt zwar einfach, aber in der Praxis ist es oft etwas komplizierter als gedacht. Hier teile ich meine Erfahrungen nach ein bisschen Probieren, Fehlern und zahlreichen Neustarts.
Methode 1: Über die klassische Systemsteuerung
Diese Methode ist simpel, funktioniert aber bei vielen Systemen. Drücke zunächst Windows-Taste + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen. Tippe appwiz.cpl
ein und bestätige mit Enter – so gelangst du zu den Programmen und Windows-Features. Links findest du den Punkt „Windows-Features ein- oder ausschalten“. Hier ist die magische Stelle.
Nach Klick öffnet sich eine Liste. Suche nach „Hyper-V“ – sie könnte ausgeklappt oder eingeklappt sein. Falls „Hyper-V“ gelistet ist, findest du den Haken bei „Hyper-V-Hypervisor“. Entferne das Häkchen. Oft gibt es auch einen übergeordneten Haken, der die gesamte Hyper-V-Funktion aktiviert – diesen solltest du ebenfalls deaktivieren. Falls dort Optionen wie „Windows-Hypervisor-Plattform“ oder „Virtuelle Maschinen-Plattform“ stehen, sind diese ebenfalls relevant und sollten deaktiviert werden, wenn du Probleme mit verschachtelter Virtualisierung oder WSL2 hast.
Klicke auf OK, warte einen Moment – es kann etwas dauern. Windows verlangt dann meist einen Neustart, um die Änderungen abzuschließen. Manchmal reicht das, um Hyper-V vollständig zu deaktivieren. Falls es trotzdem Probleme gibt, kannst du in der Eingabeaufforderung oder PowerShell prüfen, ob Hyper-V noch aktiv ist.
Methode 2: Mit PowerShell – Schnell und direkt
Wenn die Systemsteuerung nicht mitspielt oder du es lieber direkt machen willst, ist PowerShell dein Freund. Öffne sie am besten als Administrator: Windows-Taste + X drücken und „Windows PowerShell (Admin)“ oder „Windows Terminal (Admin)“ wählen. Alternativ kannst du auch im Startmenü nach „PowerShell“ suchen, mit Rechtsklick öffnen und „Als Administrator ausführen“ wählen.
Gib dann folgenden Befehl ein:
Disable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName Microsoft-Hyper-V-Hypervisor
Damit schaltest du Hyper-V direkt aus. Es kann ein bisschen dauern, bis der Befehl durchläuft, und manchmal erscheinen Warnmeldungen, wenn andere Features von Hyper-V abhängen. Nach Abschluss starte den PC neu. Nach dem Neustart kannst du in PowerShell mit folgendem Befehl prüfen, ob Hyper-V noch aktiv ist:
Get-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName Microsoft-Hyper-V-Hypervisor
Der Status sollte „Deaktiviert“ sein. Falls nicht, wiederhole den Befehl oder probiere eine Registry-Änderung. Falls du Probleme mit WSL 2 hast, solltest du außerdem „Virtuelle Maschinen-Plattform“ und „Hypervisor-Plattform“ ebenfalls deaktivieren, etwa mit diesen Befehlen:
Disable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName VirtualMachinePlatform
Disable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName HypervisorPlatform
Methode 3: Registry-Änderung – etwas für Fortgeschrittene
Diese Methode ist für alle, die bereits alles ausprobiert haben und Hyper-V trotzdem noch „herumschmarotzt“. Es geht um das Bearbeiten der Registry, was natürlich mit Vorsicht zu genießen ist – vorher unbedingt eine Sicherung machen! Drücke Windows-Taste + R, tippe regedit
ein und bestätige. Falls eine UAC-Abfrage erscheint, bestätige ebenfalls. Navigiere zu:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\HYPER-V
Wenn dieser Schlüssel vorhanden ist, suche nach dem DWORD „HypervisorEnforcedManagement“ und setze ihn auf 0
. Manchmal bleiben Hyper-V-Einstellungen auch nach dem Deaktivieren der Features im System bestehen, und eine Registry-Änderung kann hier aufräumen. Für eine schnelle Lösung kannst du auch eine `.reg`-Datei erstellen: Öffne Notepad, füge ein:
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\HYPER-V]
"HypervisorEnforcedManagement"=dword:00000000
Speichere die Datei als disable_hyperv.reg
und doppelklicke sie, um die Einstellungen zu importieren. Dann starte den Rechner neu. Vorsicht: Wenn du mit dem Registry nicht vertraut bist, kannst du auch leicht etwas beschädigen. Ich habe diese Methode im Zweifel benutzt, wenn alles andere nicht geholfen hat.
Fazit: Hyper-V komplett zu deaktivieren ist manchmal knifflig, weil Windows Komponenten im Hintergrund aktiv hält – etwa nach Updates. Deshalb empfehle ich, auch alle verwandten Features wie „Virtuelle Maschinen-Plattform“ und „Windows-Hypervisor-Plattform“ zu überprüfen. Und keine Sorge, auf manchen Windows-Varianten wie Windows 11 Home existiert Hyper-V ja generell nicht, dann brauchst du dir keinen Kopf machen.
Nach dem Neustart kannst du mit systeminfo
in PowerShell oder CMD prüfen, ob Hyper-V noch aktiviert ist. Auch in „tpm.msc“ oder bei der GUI-Option zum Deaktivieren kannst du nochmal nachsehen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter – bei mir hat es eine Weile gedauert, die richtige Lösung zu finden. Manche Schritte sind nicht ganz ohne, aber nach ein paar Versuchen war alles klar. Vielleicht spart das anderen jetzt ein bisschen Zeit!